Georg Wiesinger und Sarah Viechtbauer aus Thalheim schildern im Radportrait ihre Erfahrungen mit dem Kinderradanhänger der Aktion G’schickt verkuppelt. Die Familie, mit den beiden Söhnen Ludwig und Arthur, besitzt seit 5 Jahren kein eigenes Auto und seit 3 Jahren ein Lastenrad. Von den Erfahrungen mit dem Kinderradanhänger der letzten 10 Wochen erzählt Georg Wiesinger.
Was hat Sie dazu motiviert, sich bei der Aktion G’schickt verkuppelt zu bewerben?
Wir haben bereits mehrmals darüber nachgedacht, ob wir uns einen Kinderradanhänger zulegen sollten. Aufgrund der nicht gerade geringen Kosten haben wir uns bisher jedoch immer dagegen entschieden. Die Aktion G’schickt verkuppelt kam daher gerade recht, um auszuprobieren, ob wir ihn tatsächlich oft nutzen werden und ob sich eine Investition lohnt. Da wir bereits ein Lastenrad besitzen, in dem unsere Kinder Platz nehmen können, wussten wir bereits im Vorfeld, dass es unseren Kindern gefallen wird.
Das bedeutet, Sie haben bereits umfangreiche Erfahrung mit Anhängern gesammelt?
Mit Anhängern noch nicht, aber mit viel Fahrrad-Fahren im Alltag schon – durch unser Lastenrad. Wir sind seit fünf Jahren ohne eigenes Auto unterwegs und haben uns vor etwa drei Jahren das Lastenrad zugelegt. Mit dem Lastenrad bewältigen wir unsere Alltagswege. Zudem gibt es in unmittelbarer Nähe zu unserem Zuhause ein ausgezeichnetes Carsharing-System für den Fall, dass wir einmal weiter wegfahren. Bisher haben wir stets von diesen Optionen erfolgreich Gebrauch gemacht. Ein eigenes Auto geht uns auch gar nicht ab, da wir super mit unserem Lastenrad und derzeit auch mit dem Kinderradanhänger zurechtkommen.
Und wie haben Sie nun den Kinderradanhänger in Ihren Alltag integriert?
An den Wochenenden haben wir den Kinderradanhänger häufig genutzt. So sind wir zu viert, inklusive Hund, mit dem Lastenrad und dem Kinderradanhänger unterwegs gewesen. Die Kinder sind im Anhänger gesessen und der Hund durfte im Lastenrad Platz nehmen. Den Kindern hat es wirklich gut gefallen! Arthur und Ludwig empfanden die Fahrten im Kinderradanhänger stets als äußerst aufregend, denn es war für sie eine willkommene Abwechslung zum gewohnten Lastenrad.
Das bedeutet, Sie hatten keine Startschwierigkeiten, da Sie bereits Erfahrung im Fahren mit einem Anhänger hatten?
Eigentlich lief alles von Anfang an super! Wir wussten, dass es den Kindern gefallen würde, da sie es bereits gewohnt waren. Anfangs war es etwas ungewohnt, da die Kinder normalerweise vorne in unserem Lastenrad und somit im Sichtfeld sitzen und beim Kinderradanhänger hinten. Bei Engstellen bin ich anfangs z.B. öfter stehen geblieben und habe nachgesehen, ob genügend Platz vorhanden ist. Zum Glück hat es immer gepasst, und nach kurzer Zeit haben wir uns auch daran gewöhnt. Aber die Umstellung für mich, dass die Kinder nun hinten sitzen, war doch etwas ungewohnt.
Können Sie uns berichten, welche Ausflüge Sie bereits mit dem Kinderradanhänger unternommen haben?
Wir sind zum Beispiel nach Wels zum Fest der Natur gefahren, dabei haben wir gleich die Buggy-Funktion getestet. Das An- und Abhängen funktioniert wirklich hervorragend. Arthur ist sogar während der Fahrt eingeschlafen – offensichtlich fand er es sehr gemütlich im Wagerl. Außerdem haben wir Ausflüge zu Verwandten in der Region unternommen oder Spazierfahrten in unserer Siedlung.
Haben Sie das Gefühl, dass solche Verleihprogramme die Bereitschaft von Familien fördern könnte, mehr mit Kindern Radzufahren?
Ja, da bin ich mir sehr sicher! Die Möglichkeit, solche Verleihprogramme in Anspruch zu nehmen, fördert definitiv die Bereitschaft von Familien, auch mit Kleinkindern Fahrrad zu fahren sowie das Rad im Alltag stärker zu nutzen, z.B. für den Wocheneinkauf. Es ist toll, dass man vor einem eventuellen Kauf eine Testfahrt machen kann. Besonders angesichts der Tatsache, dass Investitionen in Kinderradanhänger nicht gerade gering sind.
Welche Empfehlungen oder Ratschläge würden Sie anderen Familien aufgrund Ihrer Erfahrungen weitergeben?
Da wir im Alltag regelmäßig das Fahrrad nutzen, kann ich viel Positives berichten. Oft ist es wesentlich einfacher, mit dem Fahrrad in der Innenstadt einzukaufen oder die Kinder in den Kindergarten zu bringen, da das lästige Suchen nach Parkplätzen entfällt. Man umfährt den Verkehrsstau zu Stoßzeiten, ist an der frischen Luft, entdeckt unterwegs viel mehr (da spricht der Biologe aus mir) und betreibt Sport. Es schadet nie, bei Freunden oder Familienmitgliedern, die bereits einen Anhänger besitzen, eine Probefahrt zu machen, um herauszufinden, ob einem der Anhänger zusagt. Speziell wenn man stärkere Steigungen auf den Alltagswegen hat, sollten Kondition oder E-Antrieb beim Fahrrad ein gemütliches Fahren ermöglichen. Dann können wir die Nutzung eines Kinderradanhängers oder eines Lastenrads nur wärmstens empfehlen!
„Oft ist es wesentlich einfacher mit dem Fahrrad in der Innenstadt einzukaufen, da das lästige Suchen nach Parkplätzen entfällt!.“
Georg Wiesinger
Zur Aktion G’schickt verkuppelt
Familien haben spezielle Transportanforderungen: Kinder in den Kindergarten bringen, danach noch einen Einkauf erledigen oder gleich weiter in die Arbeit – die meisten Eltern steigen da auch für kurze Wege ins Auto. Mit der Aktion G’schickt verkuppelt wird es praktisch erfahrbar, dass diese Wege auch mit Fahrradanhänger problemlos bewältigt werden können. Neben zwei Kindern, die gut wettergeschützt transportiert werden können, bleibt auch noch Platz für einen Wocheneinkauf.
Die Radmodellregion Wels Umland lud interessierte Familien ein, an der Aktion G’schickt verkuppelt teilzunehmen, um herauszufinden, ob und wie sie einen Kinderradanhänger in ihren Alltag integrieren können.
Derzeit läuft der dritte und letzte Testzyklus mit drei Familien aus Thalheim, Weißkirchen und Gunskirchen. Es bleibt spannend, welche Erkenntnisse und Erfahrungen die teilnehmenden Familien während der zehnwöchigen Tests noch sammeln werden!
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