Plan b – Eine Alternative zum Auto
Im Juni dieses Jahres fand erstmals die 2-tägige Fachexkursion RAD der Radmodellregion Wels Umland und FahrRad Beratung zu den plan b-Gemeinden nach Vorarlberg statt. Ziel der Exkursion war es, die plan b-Gemeinden mit dem Fahrrad zu erkunden und einen fachlichen Austausch mit den Gemeinden zu fördern. An der Exkursion nahmen Gemeindevertreter, Ausschussmitglieder und Radbeauftragte der Fahrradberatung OÖ teil, insgesamt waren es 20 Teilnehmer:innen. Vertreter:innen der plan b-Gemeinden standen an allen Destinationen für fachliche Auskünfte und geführte Radtouren zur Verfügung.
Tag 1: Bregenz – Hard – Lauterach – Wolfurt
Bei strahlendem Wetter startete am Donnerstagnachmittag die Exkursion in Bregenz. Im Bürgerhaus in der Belruptstraße wurden wir von Alois Mälzer, dem plan b-Koordinator, und der Bürgermeisterin von Kennelbach, Irmgard Hagspiel, mit Snacks und Kaffee begrüßt. Hier gab es eine kurze Einführung in die Ziele und Maßnahmen der plan b-Gemeinden. Diese Gemeindekooperation kümmert sich seit 2004 um eines der herausforderndsten Themen im Klimaschutz: die Mobilität. Gemeinsam mit vielen Partnern fördert plan b eine bewusste und umweltfreundliche Mobilität, um die Lebens- und Standortqualität in der Region zu verbessern.
Nach dem theoretischen Input radelten wir mit unseren Leihrädern, zusammen mit Cyril Brücker und Theresa Angl von der Bauabteilung Bregenz, zuerst zur größten Fußgängerzone Bregenz und danach zur modernsten Radverbindung der Region. Auf der Pipeline entlang des Bodensees von Bregenz nach Lochau hatten wir auf dem fünf Meter breiten Fahrradweg genug Platz. Zu Spitzenzeiten nutzen täglich rund 12.000 Fahrradfahrer diese Strecke.
Weiter ging es über die 2011 neu errichtete Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Bregenzerache nach Hard, wo Andreas Lunardon (Gemeindevertreter Hard) die Gruppe durch den neu gestalteten Bahnhof mit 16 Radboxen von vmobil, eine Fahrradstraße und internationale Radrouten führte. Weiter auf dem Radweg nach Lauterach begleitete uns die Vizebürgermeisterin von Lauterach, Sabine Kassegger. Hier bekamen wir Einblicke in das regionale Parkraummanagement, besichtigten die Schulstraße vor der Volksschule und das Bruno Pezzey Stadion, eine radfreundliche Sportanlage mit ausreichend Fahrradabstellanlagen. Der Straßenbereich direkt vor der Volksschule ist zwischen 7:15 und 8:00 Uhr autofrei, Kinder können in drei kiss&go Zonen sicher aussteigen und zur Schule gehen.
Robert Hasler, Gemeinderat in Wolfurt berichtete über das innerbetriebliche Mobilitätsmanagement und die Begegnungszone in Wolfurt.
Anschließend fuhren wir mit dem Fahrrad zurück nach Bregenz, wo wir den Abend gemütlich bei einer Pizza ausklingen ließen.
Tag 2: Lustenau
Am zweiten Tag fuhren wir bei leichten Nieselregen mit dem Zug und unseren Rädern, begleitet von Christoph Breuer (Kairos, Bregenz), von Bregenz nach Lustenau. In den neuen barrierefreien Abteilen der ÖBB gibt es eigene Radabteile, welche für eine gute Übersicht und Ordnung der Räder sorgen. Zusätzlich verringert der großzügige Platz für die Räder beim Aussteigen den Stress, wie wir aus eigener Erfahrung bestätigen können.
Am Bahnhof Lustenau wurden wir bereits von Bürgermeister Kurt Fischer erwartet. Gemeinsam fuhren wir zur Rheinbrücke, eine wichtige Verbindungsachse zwischen Lustenau und der Schweiz. Bürgermeister Fischer erzählte uns von der geplante 280 Meter langen Fuß- und Radwegbrücke über den Rhein, welche 2026 im Rahmen des „Agglomerationsprogramms Rheintal“ fertiggestellt werden soll.
Bei leichtem Regen ging es weiter zur Begegnungszone vor der Volksschule. Anschließend gab es im Gemeindeamt Lustenau Kaffee und Kipferl, wo Kurt Fischer weitere Einblicke in die Mobilitätsmaßnahmen der Gemeinde gab. Er betonte die Bedeutung konkreter Utopien und stellte die umfassenden lokalen und regionalen Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs vor. Mit einem Radverkehrsanteil von 22 Prozent nimmt Lustenau einen Spitzenplatz ein.
Nach diesem beeindruckenden Vortrag fuhren wir mittags mit dem Zug zurück nach Bregenz, um die Leihräder zurückzugeben und die Exkursion abzuschließen. Die Exkursion bot eine Fülle an Informationen, spannenden Einblicken vor Ort und Gelegenheiten zum Austausch und zur Vernetzung. Inspiriert und motiviert kehren wir nach Oberösterreich zurück, um dort mit frischem Elan Radprojekte anzustoßen und voranzutreiben.
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