Seit 2019 gibt es den Radinfrastruktur-Dialog: BürgermeisterInnen, GemeindevertreterInnen, Radbeauftragte und BehördenvertreterInnen von BH und Land OÖ treffen sich, um anhand von guten, ausländischen Radinfrastruktur-Beispielen konkrete Lösungen für den Radverkehr zu erarbeiten.
Radinfrastruktur-Dialog 2020:
Alltagsradwegweisung für die Radmodellregion
Eine gute Wegweisung mit Beschilderung, Bodenmarkierungen, Kartenmaterial und Routing-Apps ist sowohl im Freizeitradverkehr, als auch im Alltagsradverkehr eine wichtige Säule zur Radverkehrsförderung. Der 2. Radinfrastruktur-Dialog der Radmodellregion Wels Umland widmete sich am 22. Oktober in Schleißheim daher diesem Thema und konnte dafür den niederländischen Experten Han van den Heuvel als Referenten gewinnen. Aufgrund der coronavirusbedingten Einschränkungen wurde sein Vortrag per Video eingespielt und im Anschluss stand er per Liveschaltung für Fragen zur Verfügung. Infrastruktur-Landesrat Mag. Günther Steinkellner interessierte sich für die Ausführungen des in den Niederlanden, in Deutschland und in Belgien tätigen Radverkehrsexperten und beantwortete zudem die Anfragen der 25 Teilnehmer/innen aus den 10 Radmodellregions-Gemeinden zu laufenden und geplanten Radprojekten in der Region. Wie wichtig dafür auch die Verortung der bestehenden Radinfrastruktur und der für den Mischverkehr geeigneten Strecken im offiziellen, behördlichen Geoinformationssystem GIP ist, zeigte Michael Beham auf, der sich beim Amt d. OÖ. Landesregierung um diesen Bereich kümmert.
Radverkehr in der Radmodellregion sichtbarer machen
In der Radmodellregion Wels Umland sollen neben den bisher schon durchgängig beschilderten touristischen Radrouten wie der R4 Traunradweg, R6 Römerradweg, R12 Voralpenradweg und der R19 Panoramaradweg auch ausgewählte Alltagsradrouten eine einheitliche Wegweisung erhalten. Gründe dafür sind, dass
- in der Radmodellregion die meisten Ziele in Raddistanznähe liegen und dies auch sichtbar gemacht werden soll,
- mit dem E-Bike-Boom die Aktionsradien der Radfahrenden deutlich erweitert werden und dabei die Wegweisung auch in den Nachbargemeinden und darüber hinaus die Orientierung verbessern soll,
- jene, die bisher auch Kurzstrecken mit dem Kfz gefahren sind und nun dafür aufs Fahrrad umsteigen, oft im eigenen Ort die dafür geeigneten Strecken und Abkürzungen nicht kennen,
- der Radverkehr auf sichere und komfortable Routen gelenkt werden kann und
- sichtbare Radinfrastrukturelement wie Beschilderung und Bodenmarkierungen auch eine Werbung fürs Radfahren darstellen.
Start eines Pilotprojekts zur Radwegweisung
Nachdem im Radinfrastruktur-Dialog gemeinsam mit den Gemeinden die erste Grundlagen und Rahmenbedinungen für diese Alltagswegweisung erarbeitet wurden, soll nun in einem Pilotprojekt ein konkreter Wegweisungsvorschlag für die Radhauptrouten in Wels und den Umlandgemeinden erarbeitet werden, der auch Vorbild für Wegweisungen in anderen Regionen und Gemeinden in OÖ sein kann.
Video: Han van den Heuvel erklärt gute Radwegweisung
Radinfrastruktur-Dialog 2019:
Niederländische Lösungen für lokale
Problemstellen
Im Herbst 2019 fand der erste Radinfrastruktur-Dialog in Thalheim statt, zu dem der niederländische Planungsexperte Sjors van Duren eingeladen wurde. Beim Dialog konnten wichtige Anregungen aus den Niederlanden zur Lösung von Problemstellen in der Radmodellregion gewonnen werden.
In einer Pressekonferenz mit LR Steinkellner und VertreterInnen der Gemeinden der Radmodellregion wurde bekräftigt, dass es eine Weiterentwicklung der Rad- und Planungskultur braucht, um den Radverkehrsanteil merklich zu steigern.
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